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Mehr Genuss Festival am Fleesensee

Im Interview mit Küchenchef Peter Eckart

12.09.2012
Mehr Genuss Festival am Fleesensee
Essen und Kochen liegt immer noch im Trend. Die Medien verraten uns Kochrezepte und Kochsendungen erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit. In diesen Trend paßt auch das Event ,,Mehr Genuss Festival" - mit 25 Spitzenköchen - welches im Oktober im ROBINSON Club Fleesensee, übrigens dem einzigen ROBINSON Club in Deutschland, statt findet. Wir haben uns mit Peter Eckart - Küchenchef im ROBINSON Club Fleesensee - über Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Gastronomie unterhalten.

Landspiegel: Vom 25. Oktober bis 28. Oktober 2012 findet bei Ihnen im Robinson Club Fleesensee das Mehr Genuss Festival statt. 25 Spitzenköche einschließlich Ihnen sind dann in Ihrem Haus zu Gast, um gemeinsam zu kochen. Was ist für Sie persönlich, die Besonderheit an dieser Veranstaltung?

Peter Eckart: Die Besonderheit ist es, dass sich so viele Spitzenköche an einem Ort versammeln. Das ist selten der Fall und deshalb etwas ganz besonders. Meine Herausforderung ist es, die Vielzahl an Sterneköchen zu koordinieren und das drum herum zu Organisieren. Parallel zu unserem kulinarischen Genussevent haben wir die eine ,,ecole culinaire"* im Haus um die ich mich ebenfalls kümmere.

Was ebenso für mich als Koch immer wieder faszinierend ist, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten es gibt ein Produkt zu zubereiten. Nehmen wir das Beispiel Kartoffel: bei 25 Köchen gibt es 25 unterschiedliche Arten dieses Produkt zu verarbeiten.


Landspiegel: Nachhaltigkeit und Umweltschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wie wichtig ist dieses Thema in Ihrer Küche? Wie leben Sie Nachhaltigkeit und Umweltbewußtsein im Robinson Club Fleesensee?

Peter Eckart: Auf Grund der Müllervermeidung, achten wir auf kleine Verpackungen, große Gebinde beim Einkauf um die Verpackung möglichst gering zu halten. Das trägt somit auch zur Verminderung der Energiekosten bei der Produktion der Verpackung bei.

Um die Umwelt zu entlasten werden unsere Speiseabfälle zu Biogasproduktion in der näheren Umgebung verwandt! Wir verwenden Produkte aus der Region um die Transportwege gering zu halten.


Landspiegel: Mediteran, asiatisch oder... Welche Küche bevorzugen Sie denn persönlich?

Peter Eckart: Als Basis verwende ich gerne unsere deutsche Küche aufgepeppt mit den Möglichkeiten der asiatischen und mediterranen Küche. Hier nutze ich z.B. gern Gewürze, Kräuter etc.


Landspiegel: Welches ist ihr persönliches Lieblingsgewürz bzw. welche Kräuter nutzen Sie in Ihrer Küche am liebsten?

Peter Eckart: Bei uns in der ROBINSON Club Fleesensee Küche verwenden wir am liebsten und häufigsten Thymian und Rosmarin.

Für mich persönlich ist es Zwiebellauch. Stellen Sie sich vor, eine Scheibe Butterbrot, belegt mit frischen Gartentomaten und dann darüber frisch geschnittenen Zwiebellauch.............mhh lecker


Landspiegel: Was sagen Sie, darf in einer Küche auf alle Fälle nicht fehlen?

Peter Eckart: Jemand der kochen kann!


Landspiegel: Haben Sie einen besonderen Küchentipp, ein kleines Geheimnis oder ein besonderes ganz einfaches und schnelle Rezept aus Ihrer Küche für unsere Leser?

Peter Eckart: Um dem Motto frisch auf den Tisch gerecht zu werden, empfehle ich Produkte der Saison zu verarbeiten.

Im Moment wären dies Pfifferlinge und Heidelbeeren. Somit wechselt die Küche entsprechend der Jahreszeiten und Produkte und bleibt ganz von alleine abwechslungsreich!


Landspiegel: Der Robinson Club Fleesensee betreibt die Siemens Lifekochschule. Trifft man Sie hier auch mal als ,,Kochlehrer"?

Peter Eckart: Ehrlich gesagt überlasse ich hier gerne das Feld meinem Kochschulleiter Norman Ziske! Bei ihm weiß ich, dass die Kochkursteilnehmer nicht nur jede Menge Spaß haben, sondern auch in guten Händen sind. Meine Zeit lässt nur wenig Spielraum übrig. Meine Hauptaufgabe gemeinsam mit meinem Küchenteam besteht darin, Tag täglich 365 Tage im Jahr rund 400 Gäste Morgens-, Mittags- und Abends in Form von Buffets in unserem Hauptrestaurant und in Form von festen Menüs im Spezialitätenrestaurant Stochennest glücklich zu machen.


Landspiegel: Kochen hat ja in den letzten Jahren, auch aufgrund der Medien viel an Popularität gewonnen. Was ist Ihre persönliche Einschätzung, wird diese Entwicklung noch weitergehen? Trägt dieses Bewußtsein vielleicht sogar zu mehr Umweltbewußtsein bei?

Peter Eckart: In der Tat hat das Fernsehen dazu beigetragen, dass der Beruf Koch wieder mehr in den Vordergrund tritt, denn jeder Mensch benötigt zum Leben nun mal Nahrung. Auch was die Bekanntheit und das Bewusstsein hinsichtlich der Produkte betrifft hat sich einiges getan: Verarbeitung, Abstammung der Produkte und und und...

Andererseits wird der Beruf Koch durch das Fernsehen verfälscht. Koch zu sein heißt nicht nur, tolle Gerichte zu zubereiten, dazu ist weitaus mehr nötig. Koch sein ist harte körperliche Arbeit! Was oft im Fernsehen nicht gezeigt wird ist die lange Vor- und Nachbereitung für ein Gericht!

*ecole culinaire = Kochkreativität und Charakter, Sachverstand und Kommunikation - das lernen junge Kochtalente in den Seminaren der École Culinaire, wo sich alles um kochhandwerkliches Wissen, Führung & Persönlichkeitsentwicklung sowie kulinarisches Know-how dreht.

Download Quelle (erschienen in/bei): Landspiegel online (www.landspiegel.de)