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Bio Wellness: Wohlfühloasen mit grüner Note

Neuer Trend setzt auf ganzheitliches Konzept

21.11.2009
Bio Wellness: Wohlfühloasen mit grüner Note
Die Wellness-Welle rollt seit Jahren, die Bio-Welle auch. Nun erobert ein neuer Trend deutsche Wohlfühl-Oasen: Bio-Wellness, ganzheitliche Erholung und Wohlbefinden mit ökologisch reinem Gewissen. ,,Immer
mehr Menschen fühlen sich ausgebrannt und sehnen sich nach Ruhe, Erholung und Spiritualität. Naturnahe Wohlfühl-Erlebnisse eignen
sich daher hervorragend für eine Auszeit", sagt Wellness-Expertin Silja Steffens, Therapeutin und eine der beiden Geschäftsführerinnen
von Spaness.

Das Internetportal, das kürzlich vom Web-Adressbuch für Deutschland als eine der besten deutschsprachigen Internetseiten zum Thema ,,Gesundheit & Wellness" ausgezeichnet wurde, präsentiert nach Regionen
geordnet ausschließlich Hotels, Thermen und Spas, die Wohlbefinden mit ökologischem Hintergrund garantieren - von kulinarischen Genüssen mit frischen Bio-Zutaten über naturnahe Bewegungsprogramme bis zur Poolwasserreinigung mit Salz oder Ozon statt mit Chlor. Der Ansatz dabei ist immer ganzheitlich, die Schwerpunkte verschieben sich individuell. Die PNP stellt drei Beispiele aus ihrem Verbreitungsgebiet vor.

Knapp zwei Wochen hat es gedauert, dann war der Schorf am Kopf des Gastes verschwunden. Das ,,Wundermittel" - biologischangebautes
Johanniskraut - stammt aus dem Kräutergarten des hauseigenen Bauernhofs Ed der Unternehmerfamilie Rita und Franz Freudenstein in Bad Füssing. ,,Heuer haben wir Johanniskraut als Öl erstmals auch für den Wellness- und Spa-Bereich verwendet", sagt Elke Freudenstein, Juniorchefin im Thermal Spa & Romantik Hotel ,,Am Mühlbach" in Bad Füssing. Die Familie setzt bewusst auf die Verbindung von Bio und Wellness: Die Gäste werden mit selbstgebackenem Brot, Griecherlmarmelade aus kleinen Gelb-Kirschen, Hollergelee oder 13 weiteren Aufstrichen nach altem Hausrezept, Sirups am Frühstückstisch oder Kräuterstempel-Massagen im Wellnessbereich verwöhnt. Und natürlich mit dem heilsamen Thermalwasser im Pool - direkt aus Bad Füssings Urquelle gespeist. ,,Wir sind dabei, nochmehr auf Bio umzustellen", sagt Juniorchef Florian Freudenstein, der darauf achtet, viele Produkte aus der hiesigen Landwirtschaft zu beziehen, ,,weil etliche Gäste bewusst danach fragen und großen Wert auf frische Produkte legen." Angedacht sei zudem, für die Poolreinigung statt Chlor Ozon oder Salzwasser zu verwenden. ,,Das ist natürlich verträglicher, allerdings ist Chlor hygienisch derzeit noch etwas sicherer." Der Juniorchef denkt, dass der ganzheitliche Trend Bio-Wellness trotz steigender Nachfrage ein elitäres Segment in der Hotellerie bleiben wird - ist der Aufwand doch sehr hochund die erwartete Qualität verlangt nach professionell geschulten Mitarbeitern. Im Hause Freudenstein sicher kein Problem.

,,Bio-Wellness ist eine reine Missionarstätigkeit", bestätigt Hildegard Schmelmer. Dennoch setzt das Romantikhotel Gut Schmelmerhof in St. Englmar ebenfalls konsequent auf den neuen Trend. ,,Das bedeutet weg vom Einheitsbrei." Mit ,,Aeropolis" hat Sohn Markus vor einem Jahr ein wissenschaftlich basiertes Sport- und Erholungsprogramm aus der Taufe gehoben, das den Wald zum Fitnessraum macht. Im Winter wie im Sommer. Ein Pfad mit Stationen animiert zu Belastungsübungen, die früher auf jedem Bauernhof gang und gäbe waren: Gleichgewicht halten auf einem Baumstamm, Zugseile ziehen, Steine schleppen, Holz umschichten. Damit aus der Lust keine Last wird, hat die Familie als Betreuer den diplomierten A-Lizenz-Trainer Hans Wühr verpflichtet, der vor allem ,,überdrehten Städtern" dabei hilft, das oft jahrzehntelang vernachlässigte Körperempfinden individuell in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu reaktivieren. ,,Fitness ist die beste Vorsorge fürs Alter", sagt Wühr, der auf Nachhaltigkeit abzielt, ,,und die beste Sturzprophylaxe". Die meisten der Gäste wollen anschließend ,,mehr machen". ,,Time out statt burn out" lautet also der Slogan für Gestresste und beinhaltet Sonnenaufgangswanderungen auf Hirschenstein und Pröller, Wildkräuterwanderungen oder Holzfäller-Seminare, Naturerlebnistage mit einem Förster, regionale Bio-Produkte in der Küche oder Gänge in die Blockholzsauna, die nach alter Tradition mit Schafwolle abgedichtet ist und einen ganz besonders angenehmen Duft verströmt. Ebenso wie Wellness keinesfalls bedeute, nur von Liege zu Liege zu rücken oder sich mit Anstrengung zu bewegen, mache Entspannung nur in der Gesamtheit Sinn, denkt Hildegard Schmelmer.

Auf zwei Aspekte dieses ganzheitlichen Ansatzes ist auch Christian Dachs-Stoffel, Direktor des Columbia Hotels Bad Griesbach, stolz: auf die mit einem Michelin-Stern prämierte Küche seines Küchenchefs Denis Feix und auf den Spa-Bereich, den Physiotherapeut Helmut Fromberger leitet. ,,Bio-Wellness", ist Dachs-Stoffel überzeugt, ,,macht Sinn, denn von Kaffee bis Kleidung ist die Nachfrage steigend."Vor allem jüngere Gäste würden darauf setzen und seien bereit, dafür sinnvoll etwas mehr Geld zu investieren. ,,Viele Gäste sind zudem Gourmets, die alle Viere gerade sein lassen wollen", sagt Dachs-Stoffel. Deshalb gibt es Frühstück bis 18 Uhr. Die Zutaten kommen überwiegend aus biologischem Anbau, das Wild aus den Rottaler Wäldern, das Fleisch von Produzenten, die ihre Tiere auf der Weide aufwachsen lassen, und Gemüse vom Biobauern. Ähnliche Prioritäten setzt Helmut Fromberger im Spa-Bereich, der weitere Voraussetzungen für ganzheitlichen Bio-Wellness-Urlaub schafft. Die Klassiker - Massagezeremonien mit edlen Ölen oder die urzeitliche Hot-Stone-Behandlung mit Lavasteinen - werden durch Homöopathie und Traditionelle Chinesische Medizin (Akupunktur, Meditationstechniken wie Tai Chi und QiGong) ergänzt. Frombergers Team setzt auf Naturkosmetik aus Eckwälden und karibisches Luxusflair. Die verwendeten hochwertigen Produkte stammen alle aus biologisch-dynamischem Anbau. ,,Das ist wegen zunehmender Unverträglichkeiten wie Allergien wichtig", sagt er. Ein Freizeit- und Sportprogramm rundet das Angebot ab. ,,Mit 145 Kilometern Wanderwegen", ergänzt Direktor Christian Dachs-Stoffel, der über ein hauseigenes Blockheizkraftwerk nachdenkt, ,,haben wir in Bad Griesbach Deutschlands größtes Nordic-Walking-Streckennetz." Beste Basis für Bio-Wellness also.

Infos: www.spaness.de/aktion/muehlbach;
www.spaness.de/aktion/columbia;
www.spaness.de/aktion/schmelmerhof

 Quelle erschienen in/bei: Passauer Neue Presse (Auflage: 200.000)