Die westfälischen Sieben: 7 entspannte Ecken in NRW neu entdecken
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Die westfälischen Sieben: 7 entspannte Ecken in NRW neu entdecken
Tanja Klindworth
Die Westfälischen Sieben – hast du schon von dieser Region im Norden von Nordrhein-Westfalen gehört? Wir zeigen dir die schönsten Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse für einen Urlaub oder Ausflug.
Die westfälischen Sieben: 7 entspannte Ecken in NRW neu entdecken
Schon mal was von den Westfälischen Sieben gehört oder gelesen? Falls nicht, kann ich euch beruhigen. Mir ging es bis vor kurzer Zeit ähnlich. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich kurzerhand in die Region gereist bin, um mir die Westfälischen Sieben mal genauer anzuschauen.
Wo genau liegen die Westfälischen Sieben?
Bevor ich euch verrate was es alles in den Westfälischen Sieben zu entdecken gibt, zeige ich euch erst einmal wo genau diese Region überhaupt zu finden ist.
Die Westfälischen Sieben sind eine Region im Kreis Minden-Lübbecke im Norden von Nordrhein-Westfalen. Bekannt ist diese Region auch als Mühlenkreis. Zu den besagten Sieben Ecken, die ihr entdecken könnt zählen die Städte und Gemeinden: Espelkamp, Hille, Hüllhorst, Lübbecke, Preussisch Oldendorf, Rahden und Stemwede.
All diese Orte liegen entlang des Wiehengebirges, in den Ausläufern des Teutoburger Waldes gemeinsam mit Porta Westfalica, Bad Oeynhausen und Minden im Mühlenkreis Minden-Lübbecke.
So weit so gut – habt ihr Lust mit mir gemeinsam in die Region einzutauchen und wirklich entspannte Orte aufzusuchen?
Zur besseren Übersicht findet ihr nachfolgend auch eine Karte, in der ich alle (meine) entdeckten Highlights in den Westfälischen Sieben für euch markiert habe.
(1) Streifzug durch Hille: Moorbad, Schnaps & Kurpark-Idylle
Meine entspannte Reise durch die Westfälischen Sieben beginnt in Rothenuffeln – ein Ortsteil von Hille. Neben Fachwerkhäusern und Mühlen habe ich mich in dieser Ecke der Westfälischen Sieben besonders auf die Suche nach moorigen Wellnesserlebnissen gemacht.
Moor-Wellness im Landhaus Pivittskrug
Das Kurhaus Pivittskrug liegt am Rande von Rothenuffeln eingebettet von Wiesen, Feldern und einem kleinen hübsch angelegten Garten. Früh am Morgen lädt die Rasenfläche vor dem tradtionsreichen Hotel bereits zum Tautreten ein, gern in Verbindung mit Moortreten. Natürlich habe ich mir dieses Wellness-Erlebnis auch nicht nehmen lassen und bin mutig in den mit Naturmoor gefüllten Holzzuber gestiegen.
Doch das war nur das WarmUp, denn im Anschluss wartete auf mich noch ein zünftiges Moorbad. Ein wenig Überwindung kostet es schon, komplett in eine Wanne voller warmes Naturmoor einzutauchen. Einem Bad im Naturmoor in Kombination mit dem Schwefelwasser aus der hauseigenen Quelle vertrauten übrigens schon die Bauern in der Region vor mehr als 100 Jahren. Die wußten schon damals was gut ist, denn so ein Moorbad bei rund 40° kann das Immunsystem stärken und gleichzeitig die Entspannung und Durchblutung anregen.
Darüber hinaus werden im Pivittskrug übrigens auch Moorpackungen, Schwefelbäder und andere Wellnessbehandlungen und Anwendungen angeboten.
Kurze Pause in der Kaffeeküche und Spaziergang durch den Kurpark
Freitags, Samstags und Sonntags hat ab 12 Uhr die süße Kaffeeküche geöffnet. Vom Pivittskrug aus ist es kleiner Fußweg von rund zwei Kilometern, bis zur Location, die mit einer Kombination aus Vintage und Boho begeistert. Ein Teil davon führt auch durch den idyllischen Kurpark von Rothenuffeln.
Die Kaffeeküche bietet neben hausgemachten Kuchen und Torten ebenso leckere Bagels – auch in vegetarischer und veganer Variante. Dazu werden köstliche Kaffeespezialitäten serviert. Platz nehmen könnt ihr entweder im Gastraum der Kaffeeküche, auf der Terrasse oder im weitläufigen Garten.
Mein besonderer Übernachtungstipp: Die Kaffeeküche bietet über Airbnb auch ein hübsches Zimmer zur Übernachtung an und das für echt günstige Konditionen.
Schnapsgeheimnisse lüften in der alten Brennerei
Nach so viel Entspannung und Genuss führte mich der Weg nach noch mehr Genussgeheimnissen in der Region weiter in die Alte Brennerei nach Hille. Dort wurde ich bereits erwartet. Offiziell werden von April bis Oktober jeden zweiten Sonntag im Monat die Türen für Besucher geöffnet. Für Gruppen werden auch Sonderführungen auf Anfrage angeboten.
Die Alte Brennerei ist definitv mehr als ein Museum. Sie fungiert als Industriedenkmal, kulturelle Begegnungsstätte, Heimat für verschiedene Vereine und besonders als Wahrzeichen für Hille. Darüber hinaus ist sie übrigens eine Station der LandArt-Route und die Brutstätte von einem Weißstorchenpaar, denen die Hiller den liebevollen Namen „Hillerichs“ verpasst haben.
Feierabend im und rund ums Hotel Le Filou
Direkt am Kurpark von Rothenuffeln befindet sich das gemütliche und modern ausgestattete Hotel Le Filou mit Brasserie. Hier werde ich nicht nur meine erste Nacht in den Westfälischen Sieben verbringen, sondern in der Brasserie auch genüsslich zu Abend essen und frühstücken.
Da die Aussentemperatur zu meinem Besuch bei über 30° liegt, entscheide ich mich für ein leichtes veganes Abendessen auf der Terrasse, mit Blick in den Kurpark. Im Anschluss vertrete ich mir noch ein wenig die Beine bei einem Spaziergang (*die ganze Route zeige ich euch auf komoot). Vom Kurpark aus führt mich der Weg quer durch Wiesen und Felder, bis ich schließlich mit dem Sonnenuntergang wieder im Hotel ankomme, um in einen wirklich tiefen Schlaf zu fallen. So viel frische Luft und spannende Eindrücke müssen und wollen halt verarbeitet werden.
(2) In Wanderschuhen durch Preussisch-Oldendorf: Kurpark, Burgruine & Rittergut
Nach dem guten Frühstück im Hotel Le Filou beschließe ich, die Westfälischen Sieben heute überwiegend in Wanderschuhen zu erkunden. Dazu wechsle ich den Standort und fahre nach Bad Holzhausen – einem Ortsteil von Preussisch Oldendorf.
Spaziergang durch den Kurpark
Ich starte meine Wanderung direkt im historischen Kurpark im Luftkurort und Heilbad (seit 2007) Bad Holzhausen. Im rund fünf Hektar großem Kurpark befindet sich auch das pitoreske alte Rittergut, welches heute als Haus des Gastes genutzt wird. Nur wenige Schritte vom Rittergut entfernt steht die hübsche Gutwassermühle und auch die Kirche aus dem 13. Jahrhundert befindet sich in unmittelbarer Nähe.
Wandern auf schattigen Waldwegen
Da es auch an diesem Wandertag doch recht warm ist, freue ich mich, als ich nach einem knappen Kilometer bereits in den wohltuenden Schatten des Waldes abbiegen darf. Schnell wird der breite Wege zu einem schmalen Pfad, der sich idyllisch zwischen den Bäumen dahingschlängelt.
Ich bin ganz alleine unterwegs und genieße die Ruhe. Zwischendurch laden Infotafeln zu Entspannungsübungen ein. Ich passiere eine Wanderschutzhütte und einen kleinen Friedhof mitten im Wald, bis ich schließlich aus dem Unterholz auf einem sonnigen grünen Rasen lande.
Tipp: Neben der Burg Limberg befinde sich das Forsthaus Limberg (Gastronomie + Hotel). Leider hatte es geschlossen, als ich oben auf dem Berg ankam. Geöffnet ist es meistens ab 18 Uhr bis 22 Uhr und sonntags zusätzlich ab 11.30 Uhr bis 14 Uhr. Freitags und Samstags wird nur auf Vorbestellung für Feiern geöffnet.
Burg Limberg – historisches Wahrzeichen von Preussisch Oldendorf
Ich folge der Ausschilderung und stehe plötzlich vor den Resten der Burg Limberg. Ein paar Mauern sind noch vorhanden und der majestätische Turm, der vor mir in die Höhe ragt. Erstmals erwähnt wurde die Burg Limberg um 1319. Heute ist die Burg in erster Linie das Wahrzeichen von Preussisch Oldendorf. Der Turm beherbergt ausserdem ein Trauzimmer vom Standesamt und ist darüber hinaus ein beliebtes Wander-Ausflugsziel.
Ich gönne mir im Schatten der Bäume eine kleine Picknick-Pause und kaue genüsslich an meinem mitgebrachten Laugenbrötchen und trinke ein wenig Wasser. Durch Wiesen und Felder und mit wunderschönen Blicken ins Tal trete ich schließlich wieder den Rückweg in den Kurpark von Bad Holzhausen an.
Gut zu wissen: Überall auf meinen Wanderungen begegnete mir auch immer wieder ein Wanderschild mit der Aufschrift TERRA.Trail. Dieser führt durch den Geo- und Naturpark TERRA.vita. Bereits 2015 wurde TERRA.vita zum UNESCO Global Geopark ernannt. 300 Millionen Jahre Erdgeschichte wurden lückenlos dokumentiert und zwar wie an kaum einem anderen Ort. Meine Rundwanderung zur Burg Limberg findet ihr auch auf komoot.
Wellness-Erlebnis Barfußpfad
Wieder im Kurpark angekommen gönne ich erst einmal meinen Füßen eine Pause, denn zum Angebot im Kurpark zählt auch ein größerer Barfußpfad. Ich streife somit meine Wanderschuhe ab und spaziere den Parkour entlang. Ich balanciere, schreite über Steine, Tannenzapfen und andere Wegfüllungen, kühle meine Füße im Bachlauf und genieße schließlich das grüne, saftige Gras unter den Füßen.
Auf einer der Schaukelliegen, die ebenfalls im Kurpark zu finden sind, döse ich ein wenig in der Mittagssonne. Der Kurpark in Bad Holzhausen ist ein beliebter Treffpunkt – für Besucher aller Generationen.
(3) Lübbecke im Herzen der Westfälischen Sieben: Bier, Natur & Fachwerkidylle
Für meine nächste Wander-Erkundung zieht es mich dann weiter ins Moorhus Besucherzentrum nach Lübbecke im Norden des Wiehengebirges. Denn von dort startet ein Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Großes Torfmoor, dem einzigen Hochmoor in Nordrhein-Westfalen.
Aufgrund der sonnigen Temperaturen überlege ich kurz, ob ich doch lieber ins Freibad spaziere – das liegt nämlich praktischerweise gleich neben dem Moorhus. Wie hättet ihr euch entschieden? Mit gleich zwei Wasserflaschen im Rucksack trete ich schließlich die Wanderung an, denn ich liebe Moor-Erkundungen einfach – vielleicht, weil ich selber neben einem Hochmoor wohne?!
Das große Torfmoor – das letzte seiner Art in NRW
Für die Wanderung durch das Moor könnt ihr unterschiedlich lange Routen wählen. Der Weg führt über kleine Pfade und auch breitere Wege, vorbei an moorigen Wasserflächen und blühenden Wiesen. Auf einigen Etappen finden sich auch Holzstege, die über die Moorflächen führen. Im Moor gibt es auch mehrere Aussichtstürme, um einen besonderen Blick auf Flora und Fauna zu werfen. Insgesamt befinden sich übrigens sieben unterschiedliche Parkplätze (am Moorhus ist es P7), verteilt rund um das Moor, von denen eine Wanderung durch das Moor gestartet werden kann.
Öffnungszeiten Moorhus Besucherzentrum: April bis September Mi-Sa 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr; Oktober bis März Mi-Sa 14-17 Uhr, So 11-17 Uhr; Dezember geschlossen, Januar nur Sa+So – Meine Wanderung durch das Große Torfmoor auf komoot findet ihr HIER.
Lust auf Wandern in den Westfälischen Sieben? Von Lübbecke starten noch weitere Wanderwege – wie beispielsweise der Wartturmweg oder auch der Mühlensteig. Eine Übersicht aller Wanderwege findet ihr auf der Webseite der Westfälischen Sieben.
Dem Mittelalter auf der Spur
Der Spaziergang durch die niedliche Fachwerkstadt Lübbecke bietet ein echtes Kontrastprogramm zur Wanderung durch das große Torfmoor. Der abwechslungsreiche Mix aus Geschäften und Cafes lädt zu einem entspannten Shopping-Bummel ein.
Die Stadtrechte hat das heutige Fachwerkidyll übrigens schon 1279 erhalten. Wer also mehr über Lübbecke erfahren möchte, dem lege ich eine Erlebnis-Stadtführung ans Herz. Marktfrau Anna nimmt euch dabei mit durch das mittelalterliche Lübbecke und durch die Stadtgeschichte um 1835 führt die Hebamme, eine Kräuterfrau und der Stadtphysikus.
Große Mühlenliebe
Wenn wir von Fachwerkidylle sprechen, müssen wir selbstverständlich auch die zahlreichen Mühlen in der Region erwähnen. Die findet ihr natürlich nicht nur in Lübbecke, eher sind die hübschen Mühlen allgegenwärtig. Nicht selten in Kombination mit einem Museum oder einem Heimathausgelände.
Gemeint sind dabei übrigens nicht nur die beeindruckenden klassischen Windmühlen. Es lohnt sich mit offenen Augen unterwegs zu sein. So entdecken wir auch Wassermühlen, wie z.B. in Eilhausen oder auch eine Bockwindmühle in einem Ortsteil von Stemwede.
Nicht umsonst wird die Ecke auch als Mühlenkreis bezeichnet. Insgesamt findet ihr 17 ganz unterschiedliche Mühlen in der Region auf der Westfälischen Mühlenroute.
Barre’s Brau- und Erlebniswelt
Barre’s Brauwelt ist nicht einfach nur eine Brauerei oder ein Gasthof. Hinter Barre’s Brauwelt steckt tatsächlich eine Erlebnisgastronomie in Kombination mit dem größten Brauereimuseum in der Region Ostwestfalen-Lippe. Sie liegt am Rande von Lübbecke, am Fuße des Wiehengebirges.
Das alte Gewölbe vom Gastraum und auch vom Museum strahlt schon eine ganz urige Gemütlichkeit aus. Frisch gezapfte Bierspezialitäten werden hier ebenso angeboten wie zünftige Speisen. Zu unserem Schnitzel lassen wir uns daher auch ein ProBIER-Brett, mit vier unterschiedlichen Biersorten, servieren. Satt und tatsächlich ein wenig bierselig besuchen wir im Anschluss natürlich auch das Museum in den hinteren Räumen des Gewölbes und staunen uns durch die unterschiedlichen Ausstellungsräume und Epochen der Bierbrau-Kultur.
Öffnungszeiten Brauereimuseum & Gastronomie: Mittwoch bis Samstag ab 17 Uhr – Küche bis 21.30 Uhr. Außerdem findet sich in den heute unter Denkmalschutz stehenden Gewölbekellern sogar eine Aussenstelle des Standesamtes. Falls ihr einen besonderen Ort für das „Ja“Wort sucht.
(4) Bergauf- und bergab durch Hüllhorst: Wellness, Cafeglück & sanfte Hügel
Für die nächste Erkundungstour durch die Westfälischen Sieben wird es sehr aktiv. Dazu haben wir uns in das Hotel Wiehentherme im Ortsteil Hüllhorst, direkt gelegen am Wiehengebirge, eingebucht und dort vor allen Dingen E-Bikes reserviert.
Hotel & Restaurant Wiehentherme
Das Hotel & Restaurant Wiehentherme liegt am Südhang des Wiehengebirges. Von meinem Zimmer genieße ich eine atemberaubend schöne Aussicht über die hügelige Landschaft. Blauer Himmel und weiße Wattewölkchen verschwimmen fast wie ein Gemälde mit den grünen Hängen und den gelbleuchtenden Feldern.
Die Wiehentherme bietet eine ideale Ausgangslage für alle Urlauber, die mit Vorliebe aktiv in der Region unterwegs sind und dabei gern auch Wellness genießen. Denn zum Hotel zählt ein kleiner Spabereich mit Innenpool, verschiedenen Saunen und einer Praxis für Physiotherapie in der wohltuende Massagen und Wellnessanwendungen angeboten werden.
Natürlich habe ich das Wellness-Angebot voll ausgekostet und bin bereits morgens vor dem Frühstück schon eine halbe Stunde im Pool unterwegs gewesen. Nach intensiven Wanderungen oder Fahrradtouren tut die kleine Schwitzkur in der Sauna auch unheimlich gut.
Aktiv unterwegs im Wiehengebirge
Auch das sehr dicht bewaldete Wiehengebirge zählt zum Natur- und Geopark TERRA.vita. Das lässt schon erahnen, dass ihr in diesem Landstrich ein paar richtig schöne Wander- und Spazierwege vorfindet. Auch die Tatsache, dass das Wiehengebirge zu den Nordausläufern des Weserberglandes zählt, unterstreicht noch einmal den besonderen landschaftlichen Charakter.
Direkt am Hotel & Restaurant Wiehentherme starten einige sehr schöne Wanderwege, um in einem Teil des Wiehengebirges unterwegs zu sein. Bis zum Wartturm sind es beispielsweise nur rund drei Kilometer oder zum süßen Cafe Waldkristall legt ihr quer durch den Wald ca. fünf Kilometer zurück.
Lust auf Wanderwege im Wiehengebirge? HIER findet ihr den Flyer mit zahlreichen Wanderwegen im Wiehen- und Wesergebirge zum Download.
Kulinarische Idylle im Cafe Waldkristall
Das Cafe Waldkristall ist auch gleich ein weiterer (nicht nur) kulinarischer Tipp. Wir haben es im Rahmen unserer Fahrradtour angesteuert, um dort eine köstliche Pause einzulegen. Neben selbstgebackener Torte und vorzüglichem Kuchen werden Kaffeespezialitäten serviert und darüber hinaus finden im Cafe Waldkristall auch ein paar spannende Events – so ganz nach meinem Geschmack – statt. Yoga gehört ebenso zum Wohlfühlprogramm des Cafes wie auch Konzerte oder aber einfach im verzauberten Garten zu sitzen und Kaffee und Gebäck zu genießen.
Inhaberin Ulrike Lohrmann hat mit dem Cafe Waldkristall wirklich einen besonderen Ort geschaffen, an dem Herzlichkeit und Gastfreundschaft einfach sofort präsent sind.
(5) Mit dem E-Bike durch die 7 Ecken: Espelkamp überrascht mit Wasser, Automaten & Schlossträumen
Am besten lässt sich die Region übrigens mit dem Fahrrad- oder noch besser mit dem E-Bike entdecken. Wir haben an einem Tag über fünfzig Kilometer auf dem E-Bike zurückgelegt und dabei sind wir durch verschiedene, der besagten sieben Ecken, gedüst. Zu unseren Highlights in Espelkamp gehören dabei definitv die folgenden Sehenswürdigkeiten.
Radeln an der Wasserkante
Espelkamp ist landwirtschaftlich geprägt. Davon zeugen historische kleine Ortschaften, viel Wald, Seen und nicht zu vergessen der Mittellandkanal den wir bei unserer Fahrradtour nicht nur immer wieder überqueren sondern auch entlang der Wasserkante genießen.
Selbstverständlich werden auch Fahrten mit Ausflugsschiffen auf dem Mittellandkanal angeboten. Ein Anleger befindet sich beispielsweise in unmittelbarer Nähe von Schloss Benkhausen.
E-Bikes können in verschiedenen Hotels und an unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten in den Westfälischen Sieben für rund 25 Euro pro Tag gebucht werden.
Schloss Benkhausen mit Schlosspark und Rundwanderweg
Wirklich überraschend und erlebnisreich war die letzte Station auf unserer Fahrradtour durch die Westfälischen Sieben – unser Besuch im Schloss Benkhausen. Streng genommen war das über 500 Jahre alte Schloss früher einmal ein Rittergut.
Heute ist das Schloss Benkhausen die Heimat gleich mehrerer touristischer Sehenswürdigkeiten, die zum Teil auch (kosten)frei zugänglich sind. Das schöne Schloss ist umgeben von einem blühenden Garten und weitläufigen Parkanlagen nach englischem Vorbild. Ein sehr idyllischer Rundwanderweg(*verfolgt meine Wanderung rund um das Schloss Benkhausen auf komoot) lädt zu einem entspannten Spaziergang ein. Es geht vorbei an einer Erbbegräbnisstätte, über eine Hängebrücke, entlang am Kanal und durch ein kleines verwunschen wirkendes Wäldchen, im Sommer mit Ausblick auf ein Storchenpaar.
Auch ein Hotel ist hinter den Schlossmauern zu finden. Die Zimmer sind modern und gemütlich mit viel Holz gestaltet. Zur Hotelausstattung gehört darüber hinaus ein Fitnessraum.
Das Deutsche Automatenmuseum
Wenn ihr schon einmal in Schloss Benkhausen seid, dann solltet ihr euch natürlich auch unbedindgt das Deutsche Automatenmuseum anschauen. Seit 1985 zeigt das Schloss eine weltweit einzigartige Sammlung historischer Automaten aus aller Welt.
Es hat mich sehr fasziniert zu sehen, was es tatsächlich für eine Vielzahl an unterschiedlichen Münzautomaten gibt und wie sich die Ansprüche und Vorstellungen im Laufe der Jahre verändert haben. Welche Geschichte zum Teil dahintersteckt und auch welche gesellschaftliche Relevanz die zum Teil wirklich historischen Exponate eingenommen haben. Die private Münzautomaten-Sammlung der Familie Gauselmann wird dabei regelmäßig ergänzt durch wechselnde Sonderausstellungen.
Öffnungszeiten: Di-Fr 10-17 Uhr, Sa+So 11-18 Uhr. Einen spannenden Einblick in das Automatenmuseum liefert euch auch der Podcast von Familienreisefieber. Hört da gern mal rein.
Historischer Zeuge längst vergangener Zeit – Ellerburg Ruine
Gar nicht weit vom Schloss Benkhausen entfernt, also mit dem E-Bike heißt es wirklich nur einige Male in die Pedale treten, liegt die Ruine der Ellerburg. Ich mag solche Orte wirklich sehr, sie muten immer etwas märchenhaft und erinnern uns an längst vergangene Zeiten und Geschichten.
Einst war die Ellerburg eine Wasserburg, ihre Geschichte reicht zurück bis 1272. Sie liegt im Ortsteil Fiestel inmitten der puren Idylle des Naturschutzgebietes Ellerburger Wiesen. Ein kleiner Rundwanderweg führt von der Ellerburg, durch ein kleines Waldstück und vorbei an reizenden Rinderweiden, zurück gehts an der Wasserkante.
Die Ellerburg Ruine ist auch Ausgangspunkt für den Ellerburg-Aue-Radweg. Auf über 350 Kilometern begleitet der Radweg die Große Aue von der Quelle bei der Burg Ellerburg bis zur Mündung nach Liebenau in die Weser. Mehr Ideen für Fahrradtouren in der Region findet ihr HIER.
(6) Stemwede überrascht mit Historie, Natur & Genuss
Weiter führt die Reise durch die Westfälischen Sieben in die Gemeinde Stemwede. Stemwede liegt am Rand der Westfälischen Sieben und gehört bereits zum Naturpark Dümmer. Die Landschaft zeigt sich hier sehr grün und hügelig, was an der offiziell letzten Erhebung vor der Norddeutschen Tiefebene liegt – dem Stemweder Berg.
Wandern am Stemweder Berg
Eine perfekte Überleitung, denn die Gegend rund um den Stemweder Berg begeistert mit wirklich sehr angenehmen und vor allen Dingen naturnahen Wanderungen. Insgesamt laden 15 Rundwanderwege dazu ein, die Stemweder Berge zu erobern. Auf unterschiedlich langen Wanderrouten (von einem bis hin zu elf Kilometern) zeigt sich die Natur hier sehr vielfältig. Immer wieder geben die sanften Hügel den Blick frei über Felder und Wiesen.
Besonders interessant sind da sicherlich auch die geführten Wanderungem mit der Kräuterfrau, um mehr über die Wildkräuter oder auch die wilden Orchideen am Stemweder Berg zu erfahren.
Blaue Frösche, Libellen und Weite im Oppenweher Moor
Im Kontrast zum Stemweder Berg steht ganz sicherlich das Oppenweher Moor in Stemwede. Durch das Oppenweher Moor führen unterschiedlich lange Wanderwege und daher findet ihr auch rund um das Moor verschiedene Parkplätze, um eine Wanderung zu starten.
Ich parke mein Auto am Parkplatz Summann. Von hier gehts für mich auf Rundwanderweg III vorbei am Infopavillon Moorblick und weiter zum Vogelbeobachtungsstand und dann in einer Schleife über den Rundwanderweg IV zurück zum Parkplatz. Begleitet werde ich bei meinem Spaziergang von zahlreichen Schmetterlingen und sogar Libellen kreuzen immer wieder meinen Weg. Um mich rum summt und brummt es. Ansonsten begegne ich keiner Menschenseele – eine wohltuende Stille.
Im Frühling verzaubert weißes Wollgras, im Spätsommer entzückt die violette Heideblüte und im Anschluss rasten zahlreiche Kraniche im Oppenweher Moor auf dem Weg in den Süden. Ein besonderes Highlight im 952 Hektar großen Naturschutzgebiet wartet allerdings zur Laichzeit, denn dann färben sich die Moorfrösche blau.
Ihr wollt mehr über das Oppenweher Moor erfahren? Dann wartet HIER ein Infoflyer zum Download und HIER habe ich euch meiner Wanderroute auf komoot hinterlegt.
Gärten der Sinne voller Genuss in der Rila Erlebniswelt
Eine ganz andere Besonderheit bietet „Rila erleben“. Im Mittelpunkt steht der Genuss für alle Sinne. Dazu lädt nicht nur der futuristische Bau aus Stahl, Beton, Naturstein und Glas ein, sondern auch gerade die wunderschönen Gärten der Sinne.
Der Eintritt in die über 4.000 Quadratemter großen Gärten der Sinne – mit mehr als 500 verschiedenen Pflanzenarten ist frei. Schon der offizielle Eingangsbereich begeistert mit einer kleinen Steinbrücke nd einem japanischen Teehäuschen.
Im weiteren Bereich wartet der italienische Garten aus Tuffstein, der griechischer Garten sowie der afrikanische Garten. Weinpavillon, namibische Himba-Hütten, eine Taverne und ein Amphitheater vervollständigen das Gesamtbild und sorgen für eine besondere Atmosphäre.
Aufgelockert werden die verschiedenen Gärten der Sinne durch gastronomische Genusswelten. Von Mai bis August ist auch die Außengastronomie geöffnet. Kinder zieht es ganz bestimmt auf den Abenteuerspielplatz mit Seilbahn, Weiden-Tipi und Sonnenuhr.
Insgesamt wartet hinter jeder Ecke gefühlt eine neue Überraschung und bevor ihr Rila wieder verlasst, solltet ihr natürlich in der Feinkostwelt unbedingt für zukünftige Genussmomente shoppen.
Öffnungszeiten: Gärten der Sinne Di-So ab 14.30 Uhr Kaffee & Kuchen, ab 18 Uhr Mediterrane Speisen á la Carte; Feinkostwelt Di-Fr 15-19 Uhr, Sa 11-18 Uhr, So 13-18 Uhr
(7) In Rahden trifft Tradition und Historie auf Genuss
Zum Abschluss der Reise durch die Westfälischen Sieben nehme ich euch noch mit nach Rahden. Die Gemeinde Rahden liegt ebenfalls am Nördlichen Rand der Westfälischen Sieben. Daher findet ihr in Rahden auch die Markierung des NRW-Nordpunktes an der Grenze zum Nachbarbundesland Niedersachsen.
Mühlen & Museumshöfe
Rahden bietet darüber hinaus jede Menge historischer Zeitzeugen. Der Museumshof lädt zu einer spannenden Erkundungstour durch die landwirtschaftliche Geschichte ein und die Mühlen ermöglichen ebenfalls interessante Einblicke. Der Museumshof in Rahden beispielsweise ist ein vollständig eingerichtetes original erhaltenes Bauerngehöft. Es spiegelt die Lebensweise des 19. Jahrhunderts wider.
Ausstellungen zeigen bäuerliche Trachten und informieren über alte Handwerkskunst wie Blaudruck, Spinnen, Weben doer auch Imkern. Ihr könnt den Hof auf eigene Faust erkunden oder aber eine offizielle Führung buchen.
Öffnungszeiten: Di-Sa 13-18 Uhr, So 10-18 Uhr. Auch rund um den Museumshof gibt es einige Wander- und Spazierwege. Der längste umfasst etwas mehr als acht Kilometer.
Westfälisch genießen im Westfalenhof Rahden
Für ein geschmacksplosives Erlebnis sind wir zum Abendessen im Westfalenhof Rahden eingekehrt. Denn der Westfalenhof ist nicht nur ein FirstClass-Hotel im Landhausstil, er wird auch im Guide Michelin und im Varta Führer erwähnt.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, doch wenn ich in einer Region unterwegs bin, dann möchte ich auch typisch regionale Besonderheiten kosten und genießen. Für eine solch kulinarische Reise durch die Westfälischen Sieben haben wir uns kurzerhand einen Tisch im Westfalenhof in Rahden serviert.
Unser 3-Gang-Menü startete mit einer Kartoffel-Lauch-Suppe dazu gab es Kresseschmand und endete mit einem wirklich kreativ-leckeren Pumpernickelpudding auf Erdbeer-Minze und Rhababer-Ragout. Das Highlight war aber natürlich der Hauptgang der aus Tranchen vom Rahdener Glücksschwein mit karamelisierter gelben Beete, westfälischer Potthucke auf Barres Dunkelbiersauce, serviert wurde. Einfach unfassbar lecker!
Lohnt sich eine Reise durch die Westfälischen Sieben?
Ich persönlich bin ein großer Fan von ländlich-entspannten Regionen, die vielfältige Entdecker- und Erkundungsmglichkeiten bieten und über die aber trotzdem noch nicht alles gesagt und geschrieben wurde. Besonders liebe ich es, auch einfach mal alleine auf waldigen Wanderwegen und in der Natur unterwegs zu sein und nicht an jeder Ecke auf andere Touristen zu treffen.
So eine Region habe ich mit den Westfälischen Sieben entdeckt und obwohl ich gleich vier volle Tage in der Region unterwegs war hat die Zeit absolut nicht ausgereicht um alles was ich mir eigentlich vorgenommen hatte zu besuchen, zu erwandern oder auch auzuprobieren. Daher bin ich in ein paar Tagen tatsächlich noch einmal ganz privat in einer der sieben Ecken der Westfälischen Sieben unterwegs um erneut auf Entdeckertour zu gehen.
Es gibt noch so viel mehr zu erleben und zu erkunden, als ich euch hier jetzt vorstellen konnte. Daher empfehle ich euch auch unbedingt einen Blick auf den Artikel von meiner Kollegin Imke zu werfen. Sie nimmt euch auf ihrem Reiseblog Crappy Radio Stations ebenfalls mit durch die Region. Noch mehr Informationen findest du auf der Webseite der Westfälischen Sieben.
*Offenlegung: Ich wurde zur Recherche durch die Region vom Tourismusverband Sieben e.V. eingeladen. Für meine Arbeit habe ich ein Honorar erhalten. Ich bedanke mich vielmals, denn nur so ist es mir möglich, euch so umfangreiche Tipps und Infos zu noch sehr unbekannten – aber durchaus lohnenswerten Regionen – zu liefern.
Tanja Klindworth ist nicht nur das Herz der SPANESS-Redaktion. Sie schreibt darüber hinaus auch für andere Blogs, Webseiten, Reise- und Fachmagazine. Ob online oder als Print-Variante. Ihre Fachbereiche sind: Wellnesstrends, Gesundheit, Urlaub und Reise. Zusätzlich ist sie auch als Reisebloggerin tätig.
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Toller Artikel, sehr umfangreich! Bin auf das Bild mit der Windmühle darauf aufmerksam geworden und dachte erst, das diese in der Bretagne steht. Wußte gar nicth, dass es in D. so viele und so gut erhaltene Windmühlen gibt.
Grüße, Ben
Hallo Ben,
dann mußt du unbedingt mal mehr im Norden bis zur Mitte von Deutschland unterwegs sein. Hier findest du noch sehr viele richtig tolle alte Mühlen. In der Bretagne hätte ich sie eher nicht vermutet. Dann doch noch mehr bei unseren niederländischen Nachbarn. 😉
Viele Grüße
Tanja
das ist eine Ecke, von der ich ehrlich gesagt erst durch dich überhaupt gehört habe.
Warum eigentlich? Es sieht wirklich sehr hübsch und sehr abwechslungsreich aus.
Danke für die schönen Einblicke.
Was sagt eigentlich Herr Spaness, dass Du Dir da einen neuen Mann angelacht hast? 🙂
Hallo Tanja, ein toller Beitrag über eine Region, die ich vorher noch nicht kannte, die aber sehr spannend aussieht, vor allem die Kombination aus Natur, Wellness und Kultur reizt mich. Vielen Dank für die Einblicke!
Hi Daniel,
so geht es mir auch. Ich mag diesen Mix auch total – und dann eben auch, wenn eine Region überschaubar ist und ich einfach zur Ruhe kommen kann.
Viele Grüße
Tanja
was für eine herrliche Gegend. Ich kannte die Westfälischen Sieben noch nicht, sodass du mir da eine völlig neue Welt eröffnet hast. Danke für die tollen Einblicke! Das kommt auf jeden Fall auf meine Bucket List 🙂
Liebe Barbara,
vielen Dank. Ich liebe es ja, so (bisher) untouristische neue Ecken (fast vor der Haustür) zu entdecken. Ich bin dann auch selber immer total überrascht – was es da noch für Perlen gibt.
Liebe Grüße
Tanja
das sieht ja wirklich nach einer sehr entspannten und vor allem entspannenden Entdeckung aus, die Du da aus dem Norden zu bieten hast.
Um ehrlich zu sein hatte ich noch nie von den Westfälischen Sieben gehört und musste erstmal Google bemühen.
Was Du so schreibst klingt es nach genussvollen WellnessMomenten an natürlich schönen Orten.
Wellness wie immer in unserem Sinne definiert – als alles was gut tut und das Wohlbefinden fördert.
in der Tat strahlt die Region einfach sehr viel Entspannung aus.
Ich gebe zu, Moorwellness (gerade Moorbäder) sind schon gewöhnungsbedürftig. Tun aber doch sehr gut.
Insgeamt begeistern mich solche unbekannten Perslen immer besonders.
Oft begegnet man ihnen mit wenig Erwartungen und wird daher noch positiver überrascht.