Kennst du das Kneipp-Heilbad Olsberg im Sauerland? Komm mit auf den Kneipp-Aktivweg, in den Kneipp Erlebnispark mit Kräutergarten, Ruhr-Auen und Wassertretbecken. Wir haben jede Menge Tipps, Sehenswürdigkeiten & Wohlfühlmomente für deine Kneipp-Auszeit in Nordrhein-Westfalen.
Die Sonne versucht sich immer wieder den Weg durch die Wolken zu bahnen, als ich im kleinen Kneipp-Kurort Olsberg im Sauerland ankomme. Vom Bahnhof zum Hotel sind es auf dem schnellsten Weg nur knapp einen Kilometer, aber ich biege bewusst ab und wähle den etwas längeren Weg durch den idyllischen Kurpark, um mir einen ersten Überblick zu verschaffen.
Neben mir zwitschert es, es riecht nach frisch gemähtem Rasen, und plötzlich huscht ein Eichhörnchen über den Weg. Langsam fällt die Anspannung des Alltags einfach von mir ab. Ich atme tief ein und genieße die plötzliche Ruhe.
Das Kneipp-Heilbad Olsberg liegt im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis. Durch das Städtchen fließt die Ruhr sowie der Gierskoppbach, und vor den Toren der Stadt findest du tatsächlich den höchsten Berg des Bundeslandes. Der Langenberg ist fast 850 Meter hoch.
Olsberg wird rundherum eingerahmt von bewaldeten Bergrücken und saftigen Wiesentälern.
Im traditionsreichen Heilbad Olsberg steht das Kneipp-Erlebnis bereits seit mehr als 130 Jahren im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Gesunde Bewegung und Wohlgefühl treffen so auf nachhaltige und gesundheitsfördernde Kneipp-Erlebnisse – ob in Form eines Kneipp-Aktivweges, beim Besuch der Sauerlandtherme oder im Gespräch mit einem engagierten Kneipp-Experten.
Du wolltest schon immer mehr über Kneipp wissen?
Dann bist du im Kneipp-Heilbad Olsberg absolut richtig. Wir nehmen dich mit auf eine erfrischende Auszeit und zeigen dir die schönsten Ecken von Olsberg im Sauerland.
Meine ganze Tour durch Olsberg habe ich dir übrigens auch als Highlight auf Instagram hinterlegt. Schau doch mal rein und entdecke meine Lieblingsplätze in und um Olsberg.
Mit dem engagierten Dr. Grüne, der sich übrigens nach seinem Medizinstudium höchstpersönlich bei Pfarrer Kneipp zu einem der ersten Badeärzte ausbilden ließ, fing der Kneipp-Siegeszug in Olsberg an. Auf den Bau der Kaltwasserheilanstalt mit Liege- und Wandelhalle und einem Badehaus folgte der weitläufig angelegte Kurpark.
Heute ist Olsberg der älteste Kneipp-Kurort in Nordrhein-Westfalen. Das alte Sanatorium wurde leider vor über 50 Jahren abgerissen, doch Kneipp gehört in Olsberg längst zur DNA. Davon zeugen auch eine offiziell zertifizierte Kneipp-Schule und ein Kneipp-Kindergarten. Die Kneipp-Philosophie ist in Olsberg allgegenwärtig, und sie lebt in Anwendungen und gesundheitsfördernden Angeboten, aber auch in der Gestaltung des Stadtbildes.
Der klassische Kurpark in Olsberg wurde als Kneipp-Erlebnispark gestaltet. Aufgebaut und angelegt wurde der Park nach den fünf Elementen der Kneipp-Lehre: Wasser, Bewegung, Entspannung, Ernährung und Heilpflanzen. Entstanden ist eine grüne Achse für Körper, Geist und Seele. Harmonisch abgestimmt und angesprochen werden alle Sinne, verschiedene Generationen und auch Menschen mit Handicap.
Leichter Regenduft liegt in der Luft, als ich meinen Spaziergang auf dem Kneipp-Aktivweg in Olsberg an der Touristinformation starte. Hier befinden sich auch fünf Schautafeln der Kneipp-Säulen, um auf den Rundgang und das Thema einzustimmen.
Ich folge den Bildern mit der blauen Gießkanne, mal auf einem Wegweiser, mal auf dem Gehweg aufgemalt, zu den unterschiedlichen Rastorten, die – SPOILER! – nicht nur zum „rasten“ einladen.
Insgesamt gibt es zehn dieser besonderen „Lieblingsorte“, die Wassertretstellen, Genuss- und Duftoasen oder auch Bewegungsparcours und Natur miteinander verbinden.
Auf fast sieben Kilometern führt der Kneipp-Aktivweg vorbei an Ruhr und Gierskoppbach, Fachwerkhäusern, Streuobstwiesen, verzauberten Auenlandschaften, alten Bäumen und wohlriechenden Kräuterbeeten. Fitness-Zirkel, Kneipp-Becken und Abenteuerspielplätze laden ein, sich zu bewegen oder auch etwas Neues zu wagen.
Ich nehme mir Zeit, lasse mich treiben, spaziere im Storchengang durch die Natur-Wassertretstelle im breiten Flussbett inmitten der renaturierten Ruhrauen, relaxe im Anschluss auf einem großen Stein, während meine Füße im sanften Wind trocknen, schnuppere an Kräutern und Gräsern, lasse mich am Bewegungsparcours einfach mal hängen und schaue genau hin, um die Perspektive zu wechseln.
Gut zu wissen: Der Kneipp-Aktivweg ist barrierefrei und hat insgesamt vier Stellen zum Wassertreten. Insgesamt werden alle fünf Elemente der Kneipp-Lehre/Therapie abgedeckt.
Der Kneipp-Aktivweg führt auch durch den Kur- bzw. Kneipp-Park Dr. Grüne. Das Bild wird von alten, erhabenen Bäumen dominiert, unter denen wohl schon die Gäste des ehemaligen Sanatoriums Dr. Grüne lustwandelten.
Es gibt hier viele Sitz- und Liegemöglichkeiten, um zur Ruhe zu kommen und die „Grün“-Anlage zu genießen. Ich nehme Platz auf einer der Liegen auf der Wiese und blicke nach oben in das dichte Laubdach. Meine Augen fallen zu, ich lausche dem Rauschen der Blätter und spüre Müdigkeit, doch auch diese eine besondere Ruhe. Sonnenstrahlen versuchen, sich durch die Baumkronen zu schummeln, um auf meiner Nasenspitze zu tanzen. Es kitzelt, ich muss sogar unverhofft niesen, und das bringt mich wiederum zum Lächeln.
Nach einer kurzen Pause – immerhin handelt es sich um einen weiteren Rastort – spaziere ich weiter zu den unterschiedlichen Kneippbecken und gönne mir ein anregendes Armbad, um die Müdigkeit abzustreifen und neue Energie zu tanken.
Gut zu wissen: Im Kurpark, auf dem Kneipp-Aktivweg und auch in der Innenstadt von Olsberg begegnet mir Pfarrer Kneipp auf Schritt und Tritt in Form von lebensgroßen Figuren. Insgesamt stehen 36 dieser Gesellen in Olsberg. Jede für sich ein kleines Kunstwerk, denn keine Figur gleicht der anderen.
Vom Kurpark führt der Weg vorbei am Bewegungsparcours, dem Aqua Olsberg samt vorgelagertem Abenteuerspielplatz, immer dem Fluss folgend, in die renaturierten Ruhrauen. Für mich persönlich eine der schönsten Ecken im erweiterten Kurpark.
Ich spaziere entlang der Ruhr, sie plätschert neugierig über Steine und schlängelt sich parallel zur Wegführung. Immer wieder zieht es mich ans Ufer, um die Spiegelung der Baumkronen im Wasser zu bestaunen. Bunte Blätter, die ersten heimlichen Herbstboten, fallen ins Wasser. Schweift das Auge darüber hinweg, so ist der Blick in die Ferne möglich – über eine üppig grüne Wiesenlandschaft, eingerahmt von sanften, bewaldeten Hügeln.
Tafeln informieren über Flora und Fauna in den Ruhrauen. Auf dem Rückweg, immer den Kirchturm im Blick, zieht es mich auf eine Runde Kneipp-Storchengang in die natürliche Wassertretstelle in der Ruhr. Das kalte Wasser umspielt meine Füße und Waden, es fühlt sich herrlich an. Die glatten Steine unter meinen Fußsohlen sorgen für eine wohltuende Massage. Schritt für Schritt schreite ich durch das Flussbett und muss hier und da auch etwas balancieren, um bei dem unebenen Untergrund das Gleichgewicht zu halten.
Zentraler Anlaufpunkt – oder wohl besser gesagt Anziehungspunkt – im Kurpark sind die Kräuterbeete am Rande der Streuobstwiese zwischen Touristinfo und Innenstadt. Unter den fachkundigen Augen und Händen von Kräuterhexe Bianca, wie sie sich selbst nennt, wachsen und gedeihen hier zahlreiche Heil- und Küchenkräuter. Bianca und ich haben uns kurz nach Sonnenaufgang an den Kräuterbeeten verabredet. Mit den ersten Sonnenstrahlen öffnen auch die Pflänzchen ihre Blüten.
Wir schnuppern am Eibisch mit seinen zartrosa Blüten und an den blauen Blüten des Eisenkrautes, die mich ein wenig an Kornblumen erinnern. „Während der Eibisch zu den Malvengewächsen gehört und bei Reizhusten sowie Magen- und Darmstörungen hilfreich ist, stärkt das Eisenkraut die Leber und kann auch hilfreich bei Schlafstörungen sein“, erklärt mir Bianca. Darauf stoßen wir an – und zwar mit Wasser, das 24 Stunden mit Himbeere und Giersch – natürlich aus dem eigenen Garten – angesetzt wurde. Ganz schön lecker, dieses Rezept merke ich mir.
Kräuter sammeln, anbauen, pflegen und verarbeiten zu Tee, Gewürzmischungen oder eben auch einfach in Wasser angesetzt, sind ihre Leidenschaft, verrät Bianca. Regelmäßig teilt sie ihr Wissen in Kursen und Führungen als Wildkräuter- und Heilpflanzenpädagogin oder eben auch bei der Arbeit an den öffentlichen Kräuterbeeten im Kurpark.
„Wer mag, darf hier natürlich auch einfach zum Naschen vorbeikommen“, gibt sie mir zur Verabschiedung noch mit auf den Weg und drückt mir einen Umschlag mit Eibisch-Blüten und Samen in die Hand. Die werde ich zu Hause natürlich direkt in mein eigenes Kräuterhochbeet pflanzen.
Bevor ich zum nächsten „Kneipp-Abenteuer“ aufbreche, atme ich noch einmal tief die morgendliche frische Luft ein und schnuppere an der Zitronenmelisse und am Borretsch, der in der Morgensonne besonders verführerisch leuchtet.
Gut zu wissen: Bianca Körner gehört zu den Gesundheitsakteuren in Olsberg. Zu den Akteuren zählen Kneipp-Mentoren und Kneipp-Animierende, Waldpädagogen, Yoga-Lehrkräfte, Wanderführer, Coaches und Kräuterpädagoginnen. Angeboten werden verschiedene Gesundheitskurse, begleitete Wandertouren und andere Aktiv- und Ausflugsangebote. HIER geht es zum Veranstaltungskalender.
Das Aqua Olsberg ist das Kneipp-Zentrum in Olsberg. Abgebildet und gelebt werden hier alle fünf Kneipp-Elemente. Wasser, Salz und Wärme dominieren (normalerweise) den Charakter der Sauerlandtherme. Leider sind aktuell verschiedene Bereiche wie das Solebad und die Saunalandschaft aufgrund eines Brandes geschlossen. Der Startschuss für den Wiederaufbau ist aber schon gefallen.
Gut zu wissen: Das Freizeitbad mit Sportbecken, Sprungturm und Wasserspielgarten ist weiterhin geöffnet. Mehr Informationen zu Öffnungszeiten, Angeboten und Eintrittspreisen HIER.
Einige der besonderen Rastorte entlang des Kneipp-Aktivweges habe ich dir hier schon etwas näher vorgestellt. Doch es gibt noch ein paar weitere Lieblingsorte und Plätze, die unbedingt an dieser Stelle erwähnt werden müssen.
Ein weiterer besonderer Rastort in Olsberg ist beispielsweise der Lebensgarten Josefheim. Etwas abseits des Rundweges gelegen, wird er oft übersehen bzw. nicht angesteuert. Stille und Besinnlichkeit stehen hier im Mittelpunkt des Begegnungsraumes.
Auch der Blick auf die Sauerland-Seelenorte lohnt sich. Denn auch davon findest du gleich mehrere in und rund um Olsberg – wie beispielsweise den 640 Meter hohen Ginsterkopf, die Friedenskapelle inmitten eines idyllischen Laubwaldes, die Friedenseiche, die mittelalterliche Ringwallanlage auf dem Borberg oder den Philippstollen im Eisenberg.
Einige der Sauerland-Seelenorte sind auch identisch mit den insgesamt 36 Kneipp-Kraftorten, die sich über die elf Ortsteile von Olsberg verteilen und die du auf dem Kneipp-Wander- oder Radweg entdecken kannst.
Noch aktiver erlebst du „Kneipp“ auf dem rund 30 Kilometer langen Kneipp-Radweg oder auch in Wanderschuhen entlang des etwa 39 Kilometer langen Kneipp-Wanderweges.
Während der Radweg pittoreske Dörfer wie Bruchhausen, das Rosendorf Assinghausen, das historische Fachwerkdorf Brunskappel oder auch das Bundesgolddorf Elleringhausen rund um Olsberg mit zahlreichen Kneipp-Angeboten kombiniert, setzt der Kneipp-Wanderweg eher auf das Naturerlebnis, Kraftquellen und den Weitblick vom Gipfel des Olsbergs auf Olsberg.
Gut zu wissen: Unterwegs mit dem E-Bike? Entlang der Strecke gibt es viele Ladestationen. Es ist möglich, die Wege abzukürzen. Mehr Informationen (+ GPX-Daten, Startpunkte etc.) zum Kneipp-Wanderweg HIER und zum Kneipp-Radweg HIER.
Bei Assinghausen kommt mir spontan die Idee, den bekannten Song von Marlene Dietrich umzudichten. Beim Spaziergang durch die Rosenwege summe ich vor mich hin: „Assinghausen ist von Kopf bis Fuß auf Rosen eingestellt – das ist die Rosendorf-Welt und sonst gar nichts …“. Obwohl das natürlich nur die halbe Wahrheit ist, denn neben wunderbar blühenden Rosen entdecke ich auch fast märchenhaft restaurierte Fachwerkhäuser, einen lebendigen Dorfkern und liebevoll gepflegte Privatgärten.
Dieser blühende Ortsteil von Olsberg trägt zu Recht auch den Beinamen „Rosendorf“ und präsentiert sich als ein großer, blühender Garten. Die Rosenbegeisterung hat wohl bereits 1998 in Assinghausen um sich gegriffen. Heute gehört Assinghausen im Rahmen der Deutschen Rosengesellschaft zu einem der sieben Rosendörfer in Deutschland.
Du hast jetzt richtig Lust auf eine Kneipp-Auszeit in und um Olsberg bekommen? Dann stellt sich abschließend natürlich die Frage, welches Hotel in Olsberg die perfekte Ausgangslage für Streifzüge und Entdeckertouren bietet.
Über die touristische Webseite hast du Zugriff auf verschiedene Übernachtungsangebote – von Hotels über Ferienwohnungen bis hin zu Wohnmobilstell- und Campingplätzen oder auch urigen Hütten.
Mehr Informationen, Tipps, Ausflugsziele rund um Olsberg und weiterführende Infos zu den fünf Kneippsäulen findest du auf der Webseite von Olsberg.
Bei meinem Besuch im Kneipp-Heilbad habe ich in der Dorfkammer Olsberg übernachtet. Das familiengeführte Frühstückshotel im Herzen von Olsberg liegt sehr ruhig, und gleichzeitig bietet die zentrale Lage eine gute Ausgangsbasis für Ausflüge und Wanderungen. Auch kleine Geschäfte, Cafés und Restaurants findest du fast direkt vor der Hoteltür.
In meinem liebevoll eingerichteten Zimmer – wobei das hier natürlich „Kammer“ heißt – mit Blick auf die Kirche habe ich mich sofort wohlgefühlt. Viele Zimmer bieten auch einen Balkon mit Blick in den idyllischen Garten. Das Frühstück ist mehr als reichlich und bietet viel Abwechslung: Von frischen Eierspeisen bis hin zu Müsli, Obst, verschiedenen Brotsorten und Kaffeespezialitäten ist alles auf dem Frühstücksbuffet dabei.
*Offenlegung: Ich wurde im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Sauerland-Tourismus e.V. zur Recherche nach Olsberg eingeladen. Für meine Arbeit erhalte ich ein Honorar. In meinen Berichten liest du aber natürlich immer meine persönlichen Eindrücke – authentisch und ehrlich.
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